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Johann Georg von Merckelbach


 

Da der Amtmann Johann Friedrich Spach in Stein a. Rh. dem Hofrat Johann Georg von Merckelbach auf eine Anfrage vom 8. November 1680 wegen seiner Lehen am 23. November 1680 nach Durlach antwortete, muss Johann Georg von Merckelbach doch noch nach Durlach gelangt sein, denn auch die Antwort an Spach wird von Merckelbach am 15. Dezember 1680 in Durlach konzipiert. Das Todesdatum muss also zwischen dem 15. und 31. Dezember 1680 angesetzt werden. Als Sterbeort kommen weder Badenweiler noch Sulzburg in Frage; die jeweiligen Kirchenbücher weisen keinen entsprechenden Eintrag auf. In Durlach ist eine Feststellung unmöglich, da die dortigen Kirchenbücher erst nach dem Stadtbrand im Jahre 1689 einsetzen. Es ist anzunehmen, dass Johann Georg von Merckelbach als Witwer in Durlach starb, denn es gibt keine Nachricht, dass er sich nach dem Tode seiner Frau Anna Maria von der Kula noch einmal verehelicht hat, und 3. F. Gehres zählt ihn zu „Durlachs denkwürdigen Männern“.

Anna Maria von Merckelbach geb. von der Kula starb nach Eintrag im Kirchenbuch von Badenweiler am 15., nach der Inschrift des Grabsteines in der Evangelischen Kirche am 16. April 1670 in Badenweiler und wurde im Chor der Kirche beigesetzt. Ihr Epitaph trägt die Umschrift: „Hie ligt die Hochedelgebohrne Frau Anna Maria von d. Kula, deß Hoch Edelgebohrnen Getr. Hanß Georg von Merckelbach Fürstl. Bad. Durl. Rahts und Oberambtmanns der Herrsch. Badenweiler Eheliche Hauß Fr. starb seel. allhie den 16. Apr. Anno 1670 Ihres Alters 38 Jahr undt 4 Tage.“

Demnach wurde sie 1632 geboren, war also wesentlich jünger als ihr Gemahl.

Das Mittelfeld des Grabsteins trägt den Vers:

„Hie ligt ein Edle Fraw
von Kula Stamm entsproßen,
Der‘n große Freundlichkeit
das gantze Land genoßen.
Sie glaubte recht
und rühmt sich Christi nur allein
und wolt durch sein Verdienst
auch einzig selig sein.“

Die Unterschrift „C.B.P.“ ist wohl als „Caspar Bartenstein, Pfarrer‘ zu deuten. Er amtierte von 1664 bis 1679 in Badenweiler.

Wenn auch die Akten wenig über die Tätigkeit des Oberamtmannes Johann Georg von Merckelbach in den Jahren zwischen 1651 und 1680 in Badenweiler verraten, halten doch die Grabsteine seiner Frau und zweier seiner Söhne die Erinnerung an ihn wach.

„Durchläuchtigster Fürst, gnädigster Herr, Es hat Ewer Hochfrstl. Dchlt. gewesener Hofrat, weil. Joh. Georg von Merckelbach von Deroselben einige Güter zu Singen zu Lehen getragen. Nachdeme aber er von Merckelbach zu end vorigen Jahres diese Zeitlichkeit gesegnet und unter anderen Kindern auch einen Sohn namens Johann Georg hinerlasen, und mir als Ewer Dchlt. bestellten Vormund obliegen will, im Namen meines Pupillen dieses Lehen zu requirieren: als bitte Ewer Dchlt. unterthgst. nun zu empfahung dessen eine gewisse Zeit zu bestimmen oder da es jezige Geschäfte nicht zuließen, mir wenigstens indessen einen Requisitionsschein gndgst. erteilen zu lassen. Gndgst. Willfahr sich unterthgst. Getröstend, mithin verbleibend Ewer Dchlt.

Unterthgst gehorsamster
Joh. Chr. von Wimpfen.“

Bei diesen Lehen handelte es sich um Hofgüter in Singen und Wilferdingen, die dem Oberamtmann von Badenweiler am 9. Dezember 1676 von Markgraf Friedrich VI. übertragen worden waren. Schon 1669 war Johann Georg von Merckelbach vorübergehend auch mit der Mitversehung des Oberamtmannsdienstes in der Herrschaft Rötteln betraut worden, ein weiterer Vertrauensbeweis für die Tüchtigkeit dieses Mannes, den schließlich Markgraf Friedrich Magnus am 1. Februar 1680 zum Hofrat ernannte, womit eine Übersiedlung nach Durlach verbunden war.

Nach der Zerstörung der Burg in Badenweiler am 6. April 1678 wohnte Johann Georg von Merckelbach zunächst in Sulzburg, von wo aus er die Amtsgeschäfte provisorisch leitete. Von dort aus bat er am 16. Februar 1680 um Zollbefreiung für die Haushaltsverlegung nach Durlach, musste sich am 7. Juni 1680 aber beim Markgrafen wegen seines Ausbleibens entschuldigen, da er krankheitshalber die Reise nicht habe antreten können.